Archiv für August, 2009

geschrieben von Katharina (31. August 2009)
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Natürlich leben hier wie dort Menschen die essen, trinken und schlafen müssen aber da enden zum Teil die Gemeinsamkeiten.

Das Leben bei uns nimmt einen teilweise wie ein Tornado ein, es kommt, saugt einen auf und nimmt einen mit, wirbelt einen voller Hast und Hektik herum, bis man den Eindruck hat die Zeit dreht sich schneller als man sich selbst drehen kann.

Streit mit der Familie um Geld, Untreue, Lieblosigkeit. Streit mit den Nachbarn - und Freunden um Nichtigkeiten. Keine Zeit, vor allem niemals genug Zeit.

Die Menschen in der westlichen Welt leben im Großen und Ganzen nur für sich selbst - für ihr eigenes Wohlbefinden - und können es doch nicht erlangen.
Man geht morgens zur Arbeit, kommt abends müde nach Hause. Am Ende des Monats zahlt man alle Rechnungen und legt das was übrig bleibt auf ein Konto. Vom Ersparten leistet man sich einen Urlaub, um der Hektik des alltäglichen Lebens wieder von neuem gewachsen zu sein.

Um aus dem Einerlei auszubrechen, streben wir nach Luxus. Wir stürzen uns in Schulden um ein Auto zu kaufen, ein größeres Haus oder neue Designerklamotten, die wir in Zeitschriften oder Schaufenstern gesehen haben. Dann hat man schließlich ein neues Auto, vielleicht auch Geld am Konto aber man ist trotzdem unzufrieden und die Spirale dreht sich weiter …

Wir haben viele Annehmlichkeiten, immer fließendes Wasser, Supermärkte, Elektrizität, Telefon, Fernsehen, Internet, Email und nicht zu vergessen medizinische Versorgung. Dennoch liegt man Abends im Bett und vermisst Stille und Frieden, keine Schminke zu tragen, keine Termine oder nicht zu viele wahrnehmen zu müssen, gute Luft einzuatmen, die Sonne zu fühlen, Bäume zu sehen, weiße Wolken die über den Himmel ziehen. Das Leben für uns ist körperlich leichter, seelisch aber viel komplizierter.

Man ist so abhängig bei uns von Umständen wie dem Arbeitsmarkt, dem Einkommen, der richtigen Altersvorsorge … man lebt so selbstverständlich in den selbstauferlegten Zwängen, dass man es meistens für sich selbst gar nicht mehr realisiert.

Wichtig ist ob man glücklich ist - nicht was man besitzt! Die Sorgen sollten nichts mit dem Status im Leben zu tun haben. Man soll sich an den einfachen Dingen des täglichen Lebens erfreuen, man soll erkennen, dass das Leben von Taten anstatt Konsum diktiert wird. Glück besteht nicht aus dem was ich besitze sondern mit meiner Fähigkeit zufrieden zu sein. Man muss sich täglich anstrengen, diese Erkenntnisse zu leben…

Ich bin dankbar und fühle mich reich beschenkt eine so ungewöhnliche, wundervolle Zeit gehabt zu haben.

(aus: Dschungelkind, Sabine Kuegler, Verlag Weltbild)

Die oben geschriebenen Gedanken habe zwar ich nicht selbst formuliert, aber ich fühle mich mit Ihnen sehr verbunden. Ich bin gespannt ob und wie ich mich in dem letzten Jahr verändert habe, aber das werde möglicherweise nicht ich selbst sondern ihr feststellen.
Viel ist in dem Jahr in der Heimat passiert, wo wir nicht da waren. Ich habe es in einer kleinen Statistik für uns zusammengefasst

In unserem Freundes- und Bekanntenkreis haben:

9 Paare sich getrennt, davon sind 4 wieder in einer neuen Beziehung
10 Freunde jemand neuen kennen gelernt (inkl. der 4 oben genannten) und sind jetzt in einer Beziehung
2 Paare geheiratet
1 Paar hat sich verlobt
7 Paare ein Baby bekommen
und 1 Kind wird noch erwartet …

… nicht schlecht für ein Jahr! - Oder?

Ich möchte mich auf diesem Weg auch bei allen für Ihre Mails, Kommentare, Photos, auch Facebookmeldungen und damit für das mitreisen bedanken. Wir haben uns ehrlich gefreut wieviele von Euch uns in diesem Jahr begleitet haben.

Wir haben viel von der Welt sehen und kennen lernen dürfen, haben tolle Menschen kennen gelernt, die uns bei sich ein zu Hause gegeben haben. Wir hoffen das auch irgendwann in irgendeiner Form wieder zurück geben zu können, weil wir das nicht als Selbstverständlich betrachten. Weiters sind wir sehr dankbar, das wir gesund und ohne negativen Erfahrungen und Erlebnisse wieder nach Hause kommen.

So sehr wir uns auf diese Reise gefreut und diese vorbereitet haben, so sehr freuen wir uns aber auch schon wieder auf das nach Hause kommen. Wir freuen uns auf gemütliche Abende beim Grillen, dem neuen Pool, im Garten beim Heurigen auf einen oder mehrere Spritzer und ein gutes Stück Schwarzbrot mit einem guten Käse. Denn auf Reisen fehlen einem eigentlich nur Kleinigkeiten. Wie das eigene Bett, der eigene Freiraum, eine heisse Dusche und vorallem, dass das alles immer verfügbar ist. Man lernt diese Dinge echt zu schätzen.

Dieses Jahr wird uns für immer in Erinnerung sein und wir haben viel zum erzählen, wir freuen uns auf ein Wiedersehen, eine Umarmung und ein Bussi und nochmals Danke

Katharina


geschrieben von Johannes (31. August 2009)
Kategorie: ... von Johannes
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Es ist so weit, ein Jahr ist vorbei und ein letztes Mal melde ich mich von unterwegs. Vor genau 364 Reisetagen (= 363 Kalendertage) haben wir die Heimat in Richtung Osten verlassen und uns seit dem, Tag für Tag aus dem Westen wieder angenähert.

Seit nicht ganz zwei Wochen sind wir jetzt in Brasilien und haben acht Tage davon in Buzios verbracht. Einem kleinen verschlafenen Fischerdorf 130 Kilometer östlich von Rio, das trotz der unzähligen Boutiquen, Restaurants und Hotels nebeneinander deshalb relativ ruhig war weil hier Winter ist. Für den Brasilianer sehr kühl, haben wir die Temperaturen von meist über 20 GradC als angenehm warm empfunden. Leider wollte und wollte die Sonne aber die gesamte Woche nicht herauskommen und so waren wir nur für kurze Spaziergänge an den verschiedenen Stränden und nie tiefer als bis zu den Knöcheln im Wasser.
Die tägliche Abwechslung bestand also darin uns nach dem Frühstück wieder hinzulegen, am Nachmittag eine Runde ins Internet zu gehen und zwischen Abendessen und Schlafengehen uns eine oder mehrere Runden Poker auszuwürfeln. Unser Zimmer nannten wir in der Zwischenzeit auch schon das Urlaubsgefängnis. Der letzte Tag in Buzios begann mit Regen und später kam dann immer wieder für ein paar Minuten die Sonne hinter den Wolken hervor was uns sehr motiviert veranlasste einen Buggy zu mieten und die ganze Halbinsel mit ihren unzähligen kleinen Buchten und Stränden abzufahren. Alles wirklich wunderschön, aber hinterm Wolkenvorhang … na ja.

Für die aller-aller-aller-letzten Tage unserer Reise waren wir in Rio de Janeiro und siehe da - es gibt einen Himmel! Sogar einen blauen mit viel Sonnenschein. Dazu tolle Aussichten vom Zuckerhut über die Stadt mit der riesigen Bucht. Dem allein nicht genug haben wir auch einen geführten Ausflug durch städtischen Regenwald mit vielen Affen und der Startrampe für Drachenflieger gemacht, die mit ihren Fluggeräten todesmutig über den Abrund hinausspringen und dann über die Stadt gemütlich zum Strand segeln.
Was auf keinen Fall fehlen durfte war auch der Besuch der Christusstatue auf dem Corcovado. Aus schwedischem Beton gefertigt steht die 30 m hohe Statue nocheinmal auf einem acht Meter hohen Sockel und als wir ankamen war sie dick und fest von Nebel eingehüllt und runherum zahllose Touristen, die wie wir hofften, dass es wenigstens ein paar Sekunden und für ein paar wenige Fotos aufreisst. Und als es das tat waren alle Hände und alle Kameras in der Höhe. Bei unserem Glück und nach einer halben Stunde warten, hat die grosse Wolke beschlossen sich gemächlich aber doch noch gänzlich zurückzuziehen, womit wir auch noch eine strahlende Aussicht präsentiert bekamen.
Am Rückweg durch die Stadt gab es noch einen kurzen Halt bei der “bunten Treppe”, die scheinbar von einem chilenischen Künstler seit Jahrzehnten mit bunten Fliesen geschmückt wird.

In Brasilien, speziell aber in Rio heisst es immer es sei so gefährlich, dass man nichts mit auf die Strasse nehmen soll, aber auch schon ganze Hostals ausgeraubt wurden, sodass es auch nicht ratsam ist dort irgendwas zurück zu lassen. Demnach muss man sich mit seinen Sachen in einem teuren Hotel für die Dauer des Aufenthaltes einsperren. - Auch keine Lösung!
Nach einem guten Tipp anderer Reisender buchten wir uns ein kleines Appartement wo wir uns selbst versorgen konnten und das Wohnhaus auch 24 Stunden bewacht war - die perfekte Unterkunfts-Lösung also für Rio

Wer ein gutes Hostal sucht ist mit dem schwedisch geführten “Hostal Harmonia” bestens beraten. Hakan (der Schwede) ist besonders sympathisch, hilfsbereit und unterstützt einen jederzeit! So auch uns als wir aus La Paz kommend für eine Nacht ein Bett in Rio brauchten. Wir durften wie selbstverständlich unser überschüssiges Gepäck für unsere gleichsam überflüssige nicht-so-Strand-Woche bei ihm einlagern.

Unsere kleine ein Zimmer Wohnung war auch von der Lage perfekt an der Ecke zwischen den Stränden von Copacabana und Ipanema. Nur zwei Blocks zu Fuss und das haben wir natürlich auch genützt. Neben dem Besuch des “Fort Copacabana”, einer ehemaligen Verteidigungsanlage legten wir uns endlich auch ein wenig - na ja immerhin zwei Tage - in die Sonne bevor wir gleich unsere Rucksäcke das allerletzte Mal auf dieser Reise einpacken und auch gleich einmal in unseren Flieger nach Hause gestiegen sein werden …

Das war unser Reiseplan in Flaggen

Tibet haben wir zwar nicht geschafft, dafür kamen aber Myanmar und Uruguay noch dazu. In Summe 17 Lander und gesamte 31 Grenzübertritte

… ja, und das war es dann wohl auch mit unserem Weltreisejahr. Was es von unterwegs zu erzählen gab, haben wir versucht laufend in Wort und Bild zur Verfügung zu stellen, die Geschichten zwischen den Zeilen und zwischen den Bildern gibts jetzt bald von uns persönlich in der Heimat.

Nach der Vorbereitung als erster und der Reise selbst als zweiten Teil, erwartet uns nun mit der Heimkehr der dritte Teil des gesamten Abenteuers: “das Leben danach”! Was das genau für uns bedeutet wissen wir wohl erst in ein paar Wochen oder Monaten.
Schon in den letzten Wochen als das Ende immer näher rückte wurden wir immer wieder gefragt, wie es denn jetzt für uns ist, wenn der “Dauerurlaub”, das “Lotterleben”, die “echt gelebte Freiheit”, … u.s.w. plötzlich vorbei sein wird. Abgesehen, dass Weltreisen alles andere als Urlaub ist, war unsere Antwort immer recht einfach.
“Wir freuen uns auf zu Hause - weil wir haben ein zu Hause!”
Dazu kommt, dass ein Jahr auch oder besonders unterwegs eine lange Zeit sein kann und es war keine Überraschung für uns, dass die Zeit einmal um sein wird. Wir haben also quasi damit gerechnet und sehr wohl einen Plan für das “Leben danach”. Ausserdem verlieren wir damit auch keineswegs unsere sogenannte Freiheit, denn im Gegensatz zur Mehrheit der Weltbevölkerung haben wir das Privileg auch in den nächsten Jahrzehnten weiterhin Reisen zu können (zumindest wenn wir brav sparen ;-) ).

Im vergangenen Jahr haben wir viel gesehen, viel erlebt und auch gelernt - über uns selbst und über andere, wir haben Menschen getroffen, kennengelernt und neue Freunde gefunden.
Trotz der andauernden Erlebnis- und Erfahrungsdichte haben wir nicht vergessen wo wir herkommen und wen wir mit unseren Familien und Freunden in der Heimat haben. Ich würde sogar sagen umso mehr schätzen gelernt, dass wir sie haben - dass wir Euch haben! Durch Entfernung und Dauer wurde uns das noch mehr bewusst.
So hat uns auch jedes einzelne Kommentar, jedes persönliche e-mail oder sms wissen und spüren lassen wen wir haben und was es wert ist an dem Platz wo man wohnt auch zu Hause sein zu dürfen.

Ein ganz besonderes DANKE an Euch alle die ihr uns dieses Jahr (im Internet) begleitet und nicht vergessen habt!
Wir freuen uns unglaublich darauf Euch in den kommenden Tagen und Wochen wieder zu sehen und mit endlosen Erzählungen zu beglücken, zu quälen, zu langweilen oder vielleicht sogar zu inspirieren …

also, bis gleich!

johannes

hier gehts zu den letzten Weltreisebildern aus Brasilien


geschrieben von Katharina (23. August 2009)
Kategorie: ... von Katharina, in English
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After a long flight from Auckland we arrived in Santiago de Chile with Ursula and Klaus. Bernhard (Johannes’ brother) picked us up at the airport. He has a very nice appartment close to Santiagos city center and there he gave us a home to stay. Right at the first night we had an awesome BBQ on his terrace and a lot of beer and wine. While Ursula and Klaus went to see Santiago, Johannes and I used the time to chill, watch some movies and write some emails because we already knew the city from our earlier SA-trip.

After these lazy days we took a plane to easter island, originally called “Rapa Nui”, located about 3700 KMs west of Chiles mainland in the middle of the pacific ocean.
Teresa, the lady of our hostal picked us up and welcomed us with some flowers around our necks.
Our hostal was beautiful and had a nice garden with a lots of different flowers, fruits and animals. The room was big and we’ve got a very good breakfast every morning.
As we had 5 full days on this Island we used the 1st to walk through Hanga Roa, the main village to get some info about the island and to check out what and how to do. In the afternoon we started with a taxi up to the crater of the vulcano “rano kau” which is a national park today. Here we walked around, admired the beautiful landscape and visited the old ceremonial village “orongo”. After walking back down to Hanga Roa we enjoyed the beautiful sunset at “ahu tahai”, where we also took our first pictures of some “Moais”, the mystic stone figures this island is famous for.
After a good dinner we decided to book a tour with Patrizio (the hostel-owners brother in law) for the following day, it was a little more expensive but a very private tour.
The exploration started at a place called “ahu vinapu” - two altars built with such a perfection, that there must be some connection to the inkas in peru. And that ist also one of many theories that exist. You can find a lot of Moais all around the island, lying around and all in different stades of destruction and eroded by wind and rain.
A theory says that during a conflict on the island everyone stopped working and left everything behind at the same moment and thats what it definitely looks like.
“Ahu Akahanga” was another place we visited, with a destroyed altar and some moais.
“Rano Raraku”, was the stonequarry where all the Moais from the whole island where made, actually the 2nd of 3 not active vulcanos. They carved all these monolithic sculptures out of grey vulcanic stone in one piece and their hats where made of a different, red stone, made at another place. One single moai weighs up to or even more than 80 tons and there are many theories how people where able to move them around the island - but still only theories.
Close to Rano Raraku there is “Ahu Tongariki” an altar where a japanese crane-company restored and replaced 15 moais next to each other on their original spot. Very fascinating to see and imagine how the whole island must or could have looked like some centuries ago.
The so called navel of the world - a stone with magnetic features was the next and last sight of the day because we had a flat tire and a flat sparetire. But Patrizio found some friends who took us all home.
It was a great day and he told us a lot about the history and life of Rapa Nui. Next morning we rented a quad to discover the island by ourselves - a lot of fun with Johannes as my personal and very ambitioned driver. At the end of another fantastic day where we saw more of the island, it started to rain and we were soaking wet when we arrived at our hostel in Hanga Roa.
On Sunday we got up early to go to church, it was something special because the service was held in Rapa Nui, the original langage with a lot of traditional songs. It was a great experience - the whole visit.

Back in Santiago, we kept our promise to go to southern Chile to visit Andreas and Karina and their newborn son Andreas jun. in Gorbea (we met them last Oktober in Nepal at the beginning of our trip), but first we had to say good bye to Ursula and Klaus who left us and continued their trip to Quito/Equador after travelling almost 1,5 months (on/off) together.

In Gorbea we spent a very comfortable time with our frieds and also Bernhard had time for the weekend to join us. We went for walks together, they showed us their home and their workplaces, we had very interesting conversations and of course good food and chilean wine. Thanks for your friendship and hospitality. These days did not feel like backpacking!

Neither did our lazy time in Santiago with Bernhard, staying with him meant having a home far far away from home.
But these days were counted and we had to leave Chile torwards Argentina. On our last evening in Santiago we were invited for dinner to our friends Cathy and Sergio, a chilean couple we met 3 years ago on our first trip to Chile. They prepared a wonderful dinner and it was nice to meet them again. Thanks a lot for this special evening.

For the following 4 day long weekend Bernhard took us to Mendoza. It started with a boring traffic jam at the argentinian boarder, but later we had a lot of fun, listening to cologne karneval- and austrian folkmusic, drinking some beer and making friends with the people in the cars around us. After about 7 hours of waiting some people became very unpatient and started some kind of a concert with their horns that we conducted, standing on Bernhards pick-up truck.
When we finally made it to Mendoza we found a hostel, went to eat and then to bed very quickly. The whole time in Mendoza was only a little sightseeing and lot of partying. One day we made a tour to the wineregion including a visit of two wineries and a little family business where they make licores, chocolate and much more.
After this exhausting weekend we had to say good bye to Bernhard and took a bus to San Luis our next station in Argentina. After arriving we checked in at the (probably only one) hostel of the city with it’s only one doubleroom that had the charme of a prison cell with bunkbed. The small town itself was discovered quite quick and so we made a day-tour to the national park “sierras de las quijadas” close to San Luis. Argentinian seem not to learn english so we had to deal with a spanish speaking guide the whole day in the national park, that reminded me a ittle of the australian outback.
In the evening in our hostal we met Tracey (OZ) and Chris (UK) a very nice, funny and interesting couple that we made new friends with. After spending nearly 2 days in San Luis together we decided to meet again in Buenos Aires later this week. In the meanwhile Johannes and I went to see Cordoba, where we kind of had to go because austrian football history was written there 31 years ago (Aut03 : Ger02 at WC 1978). The city itself did not impress me much, it has a lot of universities but despite that nothing special.
Well, we took the bus out of the city to 1st, visit the “Che Guevara museum” in the village Alta Garcia and 2nd, to see the football stadion and of course to make some pictures of this austrian sacred lawn !!! ;-)
Our next stop was Rosario and because of our plans with Tracey and Chris we only had one night there. Compared to Cordoba I really liked Rosario with its colonial houses and the beautiful old stock exchange building “Bolsa de Comercio de Rosario” which we were also able visit from the inside.

Then we left for Buenos Aires (B.A.), the federal capital of Argentina, where we met Tracey and Chris again and spent another 4 days together including drinking, dancing, looking for a Tangoshow, going to the sunday market and a football match (famous La Boca vs. San Martin) together. Thanks guys - we had so much fun.
After they left us, we had 2 more days to discover B.A. before we took the ferryboat for 3 hours to Uruguay’s capital Montevideo. Uruguay was not on our tavellist when we started, but we got it recommend a couple of times and so we went. I liked Montevideo, escpecially because we stayed in a newly opened hostal of 3 really nice young people. We also made a citytour to see the main sights. I really liked the bears on the plaza indepencia, a expedition of about 140 bears, each designed by a different artist, representing his own country. www.buddy-bear.com

Then we left for Colonia del Sacramento, a small city 3,5 hours west of Montevideo. With it’s little streets, cute buildings, the lighthouse, everything directly at Rio de la Plata’s huge mouth to the atlantic ocean, it could have been somewhere in Italy or Portugal, especially the city center. According to the fancy restaurants and shops, there must be a lot of rich argentinian tourists during the summer months. Our plan to go further north fit perfectly with the new idea to stay a little bit longer in Uruguay and so we took another bus, another 8 hours to Salto, in the middle of Uruguays thermal region where we spent 1,5 days in 11 different pools with different temperatures but all abover 35degC.
It was a public spa and really a lot better and cleaner then we expected. The sun was shining the whole time and after this bath we were really clean again :-)
Time has come to leave Uruguay torwards Argentina again and with a one-day-stop in Posadaswe went to Puerto Igazu.
When we arrived it was pouring but rain stoppet the following day and so we started to discover the famous igazu falls. It was still cloudy but we made it to the biggest fall - so called devils throat - first. Impressive, breath taking, no fitting words that could describe the scenery. The unbelievable amount of water, the spray when you come closer and the power you can feel when it falls towards the ground. We spent at least an hour right there, made pictures and tried to soak in the atmospehre you can only feel when you are there and so close.
After that we had to visit the brasilian side of the falls as well and as lucky as we were, we had great sunshine. The brasilian side is not as impressive because you do not come as close, but it is also very beautiful and you get a much better overview of the whole scenery with its 280 different sized falls in total and a lot of them accompanied with rainbows through the sun that shines into the spray of the waterfalls.
The 3rd day of our stay we spent at the falls on the argentinian side again and made a lot of pictures with sunshine this time and discovered some more views and falls. Definitive one of my personal highlights on this trip.
But our time was up and so we left for Salta. Another two long and boring overnight buses with one “overday-stop” in Corrientes to see somthing during de day und use the nights for driving. So we save on time and on nights in hostels.

Our last stop in Argentina was Salta, where we rented a car for 2 days. The first day we have been 5 people, a german, a swiss, an american and us and we drove along the tracks of the “tren de las nubes” to San Antonio de los Cobres. I really liked the landscape - dry, red an lots of cactus. It reminded me a little of the comic “Lucky Luke”. The highest point was 4100 and the village itself is at 3800, thats when your heart begins to beat quicker when you walk and breathing becomes harder.
On our second day we went to cafayate. Again a beautiful way through a canyon with interesting rockformations. Cafayate is a nice little village where we rested a bit before we had to drive back.
On our last evening in Salta, the hostal organised an asado (=BBQ) where we had a lot of very good food and 3 young guys who played some gaucho music until everyone danced.
Too bad we had to catch our bus to San Pedro de Atacama in Chile the next day. Again our way lead us through the beautiful altiplano landscape between 3500 und 4000m above sealevel. And on this busride Johannes discovered that his slr-camera had a major technical problem that has to be fixed. So we stayed on the bus and went on to antofagsta (another 4 hours) and hoped, that we would find someone there who is able to help us with this problem.
But thats another story …


geschrieben von Johannes (21. August 2009)
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Peru liegt hinter uns, der Titicacasee aber noch nicht ganz. Mit dem Bus (no-na, wie sonst) ging es noch eine gute Stunde auch auf bolivianischer Seite den tiefblauen See entlang bis wir plötzlich am Wasser angestanden sind. Für den Kartenleser unter uns keine Überraschung, aber wie geht’s hinüber? Keine, Brücke, keine Fähre, kein … nur kleine Boote und ein - na sagen wir mal untermotorisiertes Floß mit etwas Rand. Alle Passagiere müssen aus dem Bus, Gepäck bleibt drin.
Während wir uns um ein Ticket für umgerechnet nicht ganz 20 €ent anstellen, fährt unser Bus todesmutig auf ein solches Floß, lässt sich vom Ufer abstossen und tuckert gemütlich los.
Hinterher gleich noch ein Bus, scheint also ganz normal zu sein. Wir tuckern mit einem Kleinboot nebenher und sind froh nicht im Bus sitzen zu müssen bzw. zu dürfen, schon allein des Fotos wegen.

In La Paz angekommen war dann die Luft raus. Nicht aus dem Bus, aber aus uns. An einer steilen Kante des bolivianischen Altiplano (Hochebene) ist die Stadt in einem nach unten offenen Kessel gewachsen. Schon der erste Anblick ist also atemberaubend und die Lage zwischen 3100 und 4100 Meter Seehöhe lässt uns auch sonst schneller atmen.
Da La Paz selbst nicht viel zu bieten hat spazieren wir nur ein wenig durch die Stadt, besuchen das Kloster San Francisco und sehen uns einige Märkte an. So auch den berühmten Hexenmarkt. Was daran aber genau so hexerisch sein sollte weiss ich nicht, denn ausser den unzähligen getrockneten Lamaembryos in allen Grössen und Farben ist auch dieser Markt eine reine Touristeneinkaufsgasse in der sich ein Souvenirladen neben den anderen reiht. Da wir ausserdem die touristisch interessanten Sachen entlang unserer Route bereits hinter uns haben und auf dem Horizont unserer Routenplanung schon längst der Heimflug in greifbarer Nähe aufgetaucht ist, haben wir die drei Tage in La Paz also nur noch genützt etwas auszuschlafen und ein paar Kleinigkeiten einzukaufen bevor wir die folgenden drei Tage und drei Nächte unterwegs auf Strassen und Schienen (Luftlinie etwa 2800 Kilometer) quer durch den Kontinent verbringen sollten.

Hier die verkürzte zeitliche Darstellung:
18 Stunden von La Paz (4100m) nach nach Santa Cruz de la Sierra (400m), wo wir den ganzen Tag am Bahnhof warten mussten bis wir vielleicht noch Tickets für den abendlichen Zug bekamen, dann 13 Stunden über Nacht mit dem sog. Ferrobus (=Zug) nach Puerto Suarez an die brasilianische Grenze und von hier (Corumba) wieder mit einem Bus in 31 Stunden über Campo Grande und Sao Paulo nach Rio de Janeiro - ENDLICH!

Für diejenigen die es interessiert oder die diesen Weg auch vielleicht nützen wollen, möchte ich noch ein paar technische Details anführen:
Der Zug von Santa Cruz in Bolivien bis zur brasilianischen Grenze fährt grundsätzlich täglich, aber an verschiedenen Tagen auch immer in unterschiedlichen Klassen und die Tickets dafür erhält man am Bahnhofsschalter - aber nur ab Montag für die Züge der kommenden Woche bis Sonntag. Wofür die einen Computer haben weiss keiner?!?
Wer also wie wir am Sonntag ankommt, muss erst einmal warten bis der Schalter am Nachmittag öffnet und kann dann nur noch hoffen, dass der Zug nicht ausverkauft ist. Denn für den Zug bzw. die Züge ab Montag gibts auch erst die Tickets ab Montag früh.
Unser Zug war natürlich schon voll, wir warteten aber trotzdem ob vielleicht doch jemand sein Ticket zurückbringt und nicht fährt. Während wir da so warteten machte uns der Bahnhofsbulle, der die Szene genau beobachtete, ein semimoralisches Angebot, “er hätte da einen Amigo, der vieleicht doch noch zwei Tickets übrig hätte, … wieviel wir denn bereit wären draufzulegen?”. Ihm war klar, dass wir die Nacht nicht am Bahnhof warten wollten und für uns war klar, dass es offensichtlich noch zwei Tickets gab. Wenn das die “freie Marktwirtschaft” in Bolivien ist, also bitte unser Angebot: “20 Bolivianos? - nein zu wenig! - pro Ticket? - er ruft seinen Freund an - wir warten weiter.
In der Zwischenzeit probieren wir dasselbe bei dem Kerl am Ticketschalter nachdem uns eine freundliche Dame den Tip gab ihm etwas zu bieten, denn sie hätte gerade eben genau so auch noch einen Platz bekommen. Doch er sagt uns es wäre (noch) nichts frei - wir warten weiter.
Dann redet der Bulle mit dem Kerl am Schalter - wahrscheinlich ist das sein Amigo. - Wir müssen weiter warten und das tun wir auch sehr geduldig.
Nach über einer Stunde hätte Senor Inspector A@?&%!gesicht (Anm.: Name von der Redaktion geändert) gerne, dass wir unser Angebot nachbessern, aber wir tun das nicht und lassen die Zeit für uns arbeiten, denn die Tickets müssen vor Schalterschluss auf jeden Fall weg und wir waren die einzigen Interessenten in Sichtweite. Die Rechnung ging auch auf und zufällig kurz vor Schalterschluss bekamen wir zwei Tickets und die zwei Amigos freuten sich über umgerechnet € 4,60 die sie sich teilen konnten. Wenn das die selbstgelobte “EVO-lution a la Morales” ist - na dann auf Wiedersehen Bolivien :-( auch hier gilt, Onkel Hugo aus Venezuela ist kein gutes Vorbild.

Für uns war es eine mühsame Geduldsprobe, deren vergleichsweise geringe Extrakosten sich insofern ausgezahlt hatten, dass wir noch am selben Abend weiterreisen konnten und das in einem nur zwei Waggons langen Zug der auf Gefriertemperaturen klimagekühlt war aber so grosse Sitze hatte, dass wir die ganze Nacht durchschlafen konnten.
An der bolivianischen Grenze bekamen wir ohne Probleme den Ausreisestempel und fanden ein Taxi zum wenige Kilometer entfernte Busbahnhof von Corumba wo wir sowohl den brasilianischen Einreisestempel als auch ein Busticket direkt nach Rio bekamen.

Wie schafft man drei Tage und Nächte durchgehend unterwegs?
Anfangs ist es mühsam, aber irgendwann verliert man das Gefühl für die Zeit, schläft viel und die Busse stoppen immer wieder an soweit brauchbaren Raststationen wo es was zu essen gibt. Die Nase gewöhnt sich aber an einiges und in Rio ging es erst einmal in die Dusche und tags darauf gut 100 km ostwärts nach Buzios an den Strand - zum letzten Urlaub auf dieser Reise.

hier gehts zu den Fotos …


geschrieben von Johannes (17. August 2009)
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Zur Abwechslung gibt es diesmal keine spannende Busgeschichte zu erzählen. Wir stiegen vormittags in Cusco zu viert in den Bus, starteten eine halbe Stunde verspätet, fuhren durch recht schöne Landschaften und kamen nachmittags pünktlich eine Stunde zu spät in Puno am Titicacasee an. Der ganz normale südamerikanische Busalltag also.

In Puno selbst gibt es nicht viel zu sehen, der See hat dafür aber umsomehr. Mit einer maximalen Ausdehnung von 200 km Länge und 65 km an der breitesten Stelle hat er eine Oberfläche von knapp 8500 Quadratkilometern und ist damit fast 13 mal grösser als der Bodensee. Hoheitlich von Peru und Bolivien geteilt, macht ihn die Lage von 3830 Meter über dem Meeresniveau vom zweitrössten See Südamerikas zum höchstgelegenen, komerziell schiffbaren Binnengewässer der Welt.
Mit Julia und Peter unseren Reise-Stalkern, machten wir uns auf eine zweitägige Schiffstour, um das See-henswerte des Sees zu see-hen. Schon ein paar Kilometer westwärts, noch immer in der Bucht von Puno gelegen gibts die sogenannten “Islas flotantes”, die schwimmenden Schilfinseln der Uros.
Einst haben sich die Uros einer Auseinandersetzung am Festland entzogen und haben sich mit ihren Schilfbooten auf dem Wasser sesshaft gemacht. Später begannen sie schwimmende Wurzelblöcke von abgestorbenem Schilf zusammenzubinden, darüber kreuz und quer mehrere Lagen Schilf zu schichten und auf dieser künstlichen schwimmenden Insel ihre sehr einfachen Häuser - ebenfalls aus Schilf zu bauen. Bis heute. So existieren laut unserem Guide nachwievor etwa 60 dieser schwimmenden Inseln auf denen rund 1500 Menschen leben. Auf der einen Insel die wir besuchten leben neun Familien mit insgesamt 32 Personen. Als Tourist könnte man meinen die machen das tagsüber für uns als Show und fahren Abends mit ihren Motorbooten wieder ans Festland. Ist aber nicht so. Auch wenn der Tourismus für sie in letzter Zeit immer mehr Zubrot mit dem Verkauf von handgearbeiten Souvenirs bringt fahren sie nur an Land um ihren gefangenen Fisch oder geschossenen Vogel zu verkaufen oder gegen Gemüse und Früchte zu tauschen. Auch die Schule für die Kinder ist auf dem See.
Mit einem kleinen Modell wurde uns gezeigt wie diese Inseln gebaut werden und wir durften sogar ein “frisches Stück” der Insel kosten. Schmeckt nicht einmal so schlecht, aber mit Gewürzen, Essig und Öl sicher noch besser.
Auf jeden Fall ein ganz besonderer Ort. Ja.
Nachmittags landeten wir dann auf Amantani, einer echten Insel die sich ca. 300 m über den See erhebt und wurden wie alle anderen Teilnehmer bei einer lokalen Familie untergebracht und verpflegt. Je ein einfaches Mittag- und ein Abendessen bestehend aus einer Suppe und einem kleinen Teller mit ein paar Gemüse- und Kartoffelstücken. Zum Frühstück gab es ein trockenes Miniomelette und eine Tasse Tee. Das ganze in einer kleinen Küche mit rauchgeschwärztem Strohdach, die Hausfrau saß am Boden neben dem Herd, der mehr einer Feuerstelle glich und im Hintergrund hörte man die Meerschweinchen quieken.
Wasser gab es genug - um die Insel herum einen ganzen See voll und wenn man es braucht läuft man (meist aber Frau) mit dem Kübel welches holen, egal ob für waschen, kochen oder spülen.
Alles zusammen inkl. Hühnern und dem kleinen Schaf rundherum kam es mir vor wie einfachster Urlaub auf einer Alm ohne Strom, aber für unser gewohntes tägliches Leben unvorstellbar.
Unglaublich wie einfach die Leute hier leben, aber nicht arm oder unglücklich sind.

Zur selben Zeit fand auf Amantani auch gerade ein mehrtägiges Festival statt bei dem sich die Insulaner auf der Plaza versammelten und einige folkloristische Tänze aufführten. Die Tatsache, dass mehr einheimische Zuschauer als knipsende Touristen da waren machte die Geschichte sehr authentisch, daher liessen wir den letzten abendlichen Programmpunkt ausfallen, bei dem alle Touris in Ponchos gesteckt wurden um selbst zu tanzen. Da es unser letzter gemeinsamer Abend mit Julia und Peter war machten wir es uns gemütlich und spielten im Kerzen- und Taschenlampenschein eine Runde Karten.
Am zweiten Tag schifften wir weiter nach Taquile, der nächsten Insel, für Legastheniker nicht zu verwechseln mit Tequila. Da muss man zwar auch schiffen, kommt aber aus Mexico. ;-)
Auf Taquile machten wir einen kleinen Spaziergang mit wunderschönen Ausblicken über den tiefblauen Titicacasee der mit seiner Grösse fasst wie ein Meer wirkt. Nach einer wunderbaren gebratenen Forelle verbrachten wir nocheinmal gute drei Stunden am Boot zurück nach Puno wo wir uns nach unserem wohl letzten touristischen Highlight dieses (Reise-) Jahres von Julia und Peter verabschiedeten, die ihre Perurunde über Arequipa nach Lima allein fortsetzen und wir uns langsam aber sicher ganz in Richtung Osten aufmachen werden …

und hier gehts zu den Fotos


geschrieben von Johannes (12. August 2009)
Kategorie: ... von Johannes
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Der Süden Perus, westlich der Anden bis zur Küste wo wir bisher unterwegs waren, ist sehr trocken und aus meiner Sicht grösstenteils als Wüste zu sehen. Der Vorteil darin besteht, dass wir im hiesigen Winter und nach unseren kühleren Erlebnissen in Agentinien, Chile und Bolivien wieder durchgehend Flip Flops tragen und die Sonne geniessen konnten.

Wie schon so oft geht unsere Reise mit einem Bus weiter und ich muss auch diesmal mit einer Busgeschichte beginnen.
Die Strecke von Nasca nach Cusco, das Mitten in den Anden liegt, hat etwa 330 Luftlinienkilometer. Wegen der vielen Kurven und dem andinen auf und ab berechnen die Busgesellschaften aber 14 Stunden dafür. Ideal für einen Nachtbus, da spart man wieder eine Nacht in einem Hostal und verschläft die unzähligen Kurven.
Irgendwann in der Nacht bekamen wir aber mit, dass wir über 4000 Meter eine frische Schneefahrbahn hatten, was mich nicht mehr ganz ruhig schlafen ließ. Aber wir waren nicht alleine, denn alle Busse der verschiedensten Unternehmen fuhren quasi in einer gemütlichen Kolonne durch die Winternacht. Kurz vor Beginn des Morgengrauen war dann aber erst mal Schluss, denn ein LKW stand quer und nichts ging mehr. Die schlauesten unter den Busfahrern dachten sich … - nein sie dachten nicht - sie fuhren einfach auf der linken Spur vor, vielleicht geht ja doch was. Zumindest gingen ein paar Meter. Nach Sonnenaufgang zeigte sich folgende Situation: jeweils zwei Spuren sich gegenüberstehender Busse und mittendrin ein LKW-Sattelzug quer. Als die Kameraden der Strassenerhaltung mit Schaufeln anrückten war es nach einer knappen Stunde möglich den LKW zu passieren, aber da standen sich ja jetzt die Busse gegenüber und dieses Problem zu lösen dauerte mit allem vorwärts- und rückwärtseinweisen nocheinmal gute drei Stunden. Offensichtlich haben dann alle gleichzeitig für sich zu denken begonnen und aufs koordinieren vergessen.
Statt 14 Stunden brauchten wir mit der gesamten Schneeverzögerung also fast 22 Stunden bis Cusco, kamen aber auch hier gut an.

Julia und Peter, die ja nur vier Wochen Zeit hier sind wollten die Zeit nützen und etwas mehr unternehmen. Während sie also eine viertägige Regenwaldtour in den Manu Nationalpark unternahmen, nahmen wir uns die Zeit Cusco in Ruhe anzusehen und etwas Reisepause zu machen bevor wir zum Machu Pichu aufbrechen. Stress beim Reisen wollten wir ja für das ganze Jahr vermeiden - so auch hier.
In der Zwischenzeit trafen wir auch Jordan und Adele aus Kanada wieder die wir schon in Paracas beim Ausflug zu den Islas Ballestas kennengelernt haben. Sie waren zwar in der entgegengesetzten Richtung unterwegs aber zur gleichen Zeit in Cusco wie auch wir. Was liegt also näher als das Reich der Inka gemeinsam zu erkunden.
Zuerst also zur Stadt selbst und ihrer Umgebung, deren Inkavergangeneit nur noch aus Ruinenresten besteht. Dafür kann sich aber die koloniale Bausubstanz sehen lassen. Trotz der Erdbeben der letzten Jahrhundete steht im grossen und ganzen alles sehr sauber und gut erhalten da. Mit der Masse an Touristen die täglich hierher kommen haben sich leider auch die Preise entsprechend entwickelt und auch das lästige Verhalten all jener die damit Geld verdienen. So leisteten wir uns auch ein Ticket um die künstlerisch und kulturell wertvollen Kirchen und die Kathedrale von Cusco von innen zu sehen. Freundlich bieten sich da am Eingang schon Führer an (zum Selbstkostenpreis versteht sich), die einem alles erkären können. Macht ja Sinn denken sich die Meisten und zahlen drauf. Glücklicherweise bekamen wir im vorhinein den Tipp, dass im Ticketpreis mehrsprachige Audioguides enthalten sind, man muss nur danach fragen denn die sind gut versteckt aufbewahrt und werden nicht angepriesen.
Auf unsere Nachfrage bekamen wir ihn auch sofort, wurden aber selbst gefragt woher wir wüssten, dass es diese Audioguides gibt. Und es hat sich gelohnt, denn so bekamen wir alles ohne Aufpreis ausführlich und auf deutsch erklärt.
Trotz diesem fahlen Beigeschmack des gemolken werdens hat es sich doch ausgezahlt ein paar mehr gemütliche Tage in Cusco (inkl. Cuy Nr.2 diesmal gebraten und nicht paniert) zu verbringen.
Apropos Meerschweinchen, hier noch ein kleines aber feines Detail zur Kathedrale von Cusco. Links vorne im Hauptschiff zeigt ein grosses Gemälde Jesus mit den zwölf Aposteln beim letzten Abendmahl. Eine klassische Abbildung die wir alle kennen, jedoch mit dem kleinen Unterschied, dass sich die Jungs hier für den besonderen Anlass ein Cuy servieren liessen!
Ist recht witzig anzusehen und hat den Hintergrund, dass die Eroberer und Missionare im Zuge der Christianisierung der andinen Bevölkerung die Geschichte mit lokalen Details bespickt haben um sie besser an den bzw. die Inka zu bringen - quasi ein PR-Gag.

Kaum waren Peter und Julia aus dem Urwald zurück packten wir unser Gepäck auf das notwendigste zusammen und machten uns auf, in vier Tagen zu sechst (4 x AUT und 2 x Can aber alle rot-weiß-rot) den Machu Picchu zu erreichen. Gebucht hatten wir bei einem Touroperator der einen sogenannten Alternativ-Trek zu dem, Monate im vorhinein ausgebuchten klassischen Inkatrail anbot.
Den ersten Tag am Rad, dann zwei Tage zu Fuss und am vierten Tag der Sturm auf die Ruinen.
Früh morgens von einem Kleinbus abgeholt, überraschte uns die Agency noch mit einer rot-weiß-grünen Verstärkung in Form der Mailänderin Marilena und ihrem römischen Apotheker Stefano. Die beiden sympatischen Italiener passten gut in die Truppe und wir machten uns auf den Weg. Von Cusco nordwestwärts über einen 4300 m hohen Pass und etwas weiter unten, auf 3000 m Seehöhe auf die Räder ca. 30 Kilometer alles bergab und die Hälfte davon auf Schotter. Ich wusste nicht, dass ich auch bergab schwitzen könnte, aber ein Riesenspass. Leider schien ein Rad ein unauffindbares Loch zu haben was uns ständig ein paar extra Aufpump- und Klebepausen kostete.
Gut durchgeschüttelt und einigermassen abgefüttert spielten wir ein Runde Karten bevor wir in die Horizontale auf Energiesparmodus schalteten.
Am zweitenTag, das war der 5. August, gab es zum Frühstück ein paar zuuufäällig aufgetauchte Tortenstücke mit Kerzen drauf um Katharina an ihren Bestimmertag zu erinnern! :-)
So gestärkt marschierten wir los, erst ein paar Kilometer Schotterstrasse entlang und dann durch ein paar Kokafelder bevor es auf den steilen Berghang ging. Hier wanderten wir eine Zeit lang auch auf einem originalen Inka Trail - überall wo einmal ein Inka ging ist es ein Inka Trail. Es gibt also mehrere in der gesamten Gegend, es ist aber nur einer wirklich gut vermarket.
Nach etwa sechs Stunden reiner Marschzeit (Pausen excl.) waren wir knapp 18 Kilometer weiter und erholten uns zwei Stunden in einer Therme am Weg. Genau das Richtige nach diesem Marsch. Dass die darauffolgenden letzten Kilometer zum Quartier in einem Bus erfolgten brauche ich hier nicht zu erwähnen, wohl auch nicht, wie schnell wir nach der Fütterung einschlafen konnten.
Den dritten Tag begannen wir gleich wie wir den letzten beendet haben, wir schliefen länger und nahmen uns für ein paar Kilo- und Höhenmeter einen Kleinbus.

Und auch zu diesem Bus muss kurz ich etwas schreiben. Neben dem Fahrer saß hinten noch ein Mann der während der Fahrt die Schiebetür zuhielt um sie nicht zu verlieren - sozusagen ein Zuhälter. ;-)

Am Ende des Schotters begannen dann die Schienen und wir marschierten immer entlang der selben ca. 10 Kilometer rund um unser morgiges Ziel. In Aguas Calientes angekommen unternahmen wir nicht mehr viel um wiederum Energie zu sparen, den am folgenden Tag ging es frühfrüh am Morgen aus den Federn. Abgesehen davon gibts auch nicht wirklich was zu sehen, denn dieses Dorf existiert nur für die mehreren hunderten, in der Hochsaison bis zu zweitausend täglichen Besucher des 400 Höhenmeter darübergelegenen UNESCO-Weltkulturerbes, was die Preise - egal wovon - auf ein übles Level treibt. Aber so ist das eben und auch wir sind ein Teil davon.

Die Helden unter uns hetzten kurz nach 4 Uhr zu Fuss in der Dunkelheit eine gute Stunde den steilen Anstieg hinauf und die … die … die … die Geniesser (Katharina und ich) nahmen um halb 6 den Bus und ersparten sich das finstere Rennen hinauf zu der Geheimnis umwobenen, sagenhaften, Ruinenstadt der Inkas.
Der Machu Picchu. Bekannt wie das Taj Mahal oder der Ayers Rock und so gut wie jeder kennt Bilder davon. Und als wir endlich oben waren sah alles auch irgendwie genau so aus wie auf all den bekannten Bildern, aber es ist irgendwie doch ganz anders. Es ist kein Bild es ist echt, faszinierend was Menschenhand hier vor Jahrhunderten geschaffen hat, was verlassen wurde und erst im beginnenden 20. Jh. (wieder) entdeckt wurde. Wir selbst sind am Vortag stundenlang unten herum marschiert und obwohl wir es wussten, gesehen haben wir es nicht. Ich kann die Faszination nicht wirklich beschreiben, ich versuch es auch gar nicht, aber ich habe es gesehen und genossen - und wenn wer in die Gegend kommen sollte empfehle ich es trotz der Kosten und der Menschenmassen auch zu besuchen.

Nach einer zweiten Nacht in Aguas Calientes traten wir unsere Rückfahrt mit dem Zug an. Gut zwei Stunden durch ein schluchtartiges Tal bis Ollantaytambo und von dort mit dem Bus wieder nach Cusco.
Müde und geschafft wie wir alle sechs waren, genossen wir ein kurzes aber gutes Mittagessen, verabschiedeten unsere kanadischen Honeymooner Adele und Jordan die noch am selben Tag ihren Rückflug in die Heimat antraten und begaben uns selbst in die Horizontale um tags darauf unseren Weg mit Julia und Peter in Richtung Puno an den Titicaca See fortzusetzen …

Hier gehts zu den zwei Alben von Cusco und Machu Picchu


geschrieben von Johannes (7. August 2009)
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Mit dem Tip unseres (holländisch und sehr empfehlenswert geführten) Hostals in Arequipa bekamen wir Tickets für einen ordentlichen Bus weiter nordwärts. Der Bus der Firma “Cruz del Sur” war jeden einzelnen Soles wert. Internet W-Lan an Bord, unterwegs Satellitenüberwacht, dass die Polizei unmittelbar verständigt wird falls der Bus an unvorgesehenen Stellen hält, alle Passagiere werden vor der Abfahrt kurz gefilmt u.s.w. alles um die Fahrt so sicher wie möglich zu machen. Das einzige unangenehme Schnarchen konnte keiner abstellen. Mein Schnarchen hat mich aber noch nie gestört, also alles fein … ;-)

Am frühen Morgen in Nasca angekommen wurden wir sofort als Touris erkannt und bekamen no-na diverse Hilfe zur Buchung eines Fluges angeboten. Nein aufgedrängt. Schlussendlich nahmen wir die Hilfe an und hoben noch am Vormittag zu einem Rundflug über die berühmten “Lineas de Nasca” ab.
Ein Erlebnis das auf den Bilden nicht so beeindruckend ist wie aus der Luft.
Wie schon auf der Osterinsel sind sich bezüglich Alter, Hintergrund und Bedeutung, diverse Wissenschaftler aus Mathematik, Astronomie, Geschichte und UFO-Forschung nicht einig. Auf jeden Fall finden sich auf einer steinwüstenähnlichen Fäche von etwa 500 Quadratkilometern hunderte Linien, geometrische Figuren und um die siebzig Darstellungen von Tieren und Pflanzen. Diese Bilder sind etwa 30 bis 300 Meter groß und daher am besten aus der Luft zu sehen. Beim Alter reichen Schätzungen von 1400 bis 2900 Jahre. Erstaunlich was alte Kulturen da geschaffen haben und unseren heutigen Wissenschaftlern an scheinbar unlösbaren Rätseln aufgegeben haben. Ich mag das, denn da bleibt so viel Platz auch für amüsante Spekulationen. Wenn es schon keine Landebahnen für Ausserirdische sind wie von renommierten Forschern behauptet wird, könnten es ja auch nur gelangweilte jugendliche ihrer Zeit gewesen sein, die mangels Fernsehen und Internet das Präinka-Grafitti erfunden haben … und kein Wissenschaftler kann mir das Gegenteil beweisen :-)
Als wichtigen Tipp für alle Nascabesucher empfehle ich auf alle Fälle zum Flughafen zu fahren und das Ticket dort zu kaufen, egal was einem der Taxler am Weg dorthin erzählen mag. Die Chance andernfalls jemand absolut Unbeteiligten ein zusätzliches Geschäft zukommen zu lassen ist sonst sehr hoch.

Nachdem es in Nasca sonst nicht wirklich was zu sehen gibt, fanden wir uns noch am selben Nachmittag wieder in einem Bus aber einem sehr günstigen, lokalen, alten, scheppernden, dre… - aber nicht sehr weit, keine 80 Kilometer in dreieinhalb Stunden. Wir dachten nicht, dass es in dieser Wüste soviele Büsche gibt an denen man halten kann.

In Ica angekommen fühlten wir uns plötzlich nach Indien versetzt nachdem wir von TucTucs umkreist wurden die uns alle ihre Dienste anboten. Zwei konnten wir glücklich machen und sind damit hinter die erste Sanddüne der Stadt, in die Oase von Huacachina gefahren. Nach wie vor mit Andreas und Agnes unterwegs, genossen wir die Oase, gutes Essen und stellten unsere österreichischen Wintersportkünste auf einem Sandboard (nicht wirklich) unter Beweis. Aber Spass hat es allemal gemacht und den Sand sollte ich noch ein paar Wochen später aus meinen Sachen klopfen.

Die nächste Etappe führte uns tagsüber in Perus Hauptstadt Lima, nicht jedoch ohne auch hier auf die schnelle einen touristischen Stop einzulegen. In Pisco, am halben Weg stiegen wir aus und nahmen ein Taxi in den Küstenort Paracas um von dort die Islas Ballestas mit einer Bootstour zu erkunden. Im Reiseführer werden diese Inseln etwa 15 Kilometer vor der Küste durch ihren Vogelreichtum als die “Galapagos des armen Mannes” bezeichnet. Katharina und ich hatten Glück im offenen Boot nichts von oben abzubekommen, Andreas hingegen nicht, er bekam etwas von dem Glück auf Kopf und Schulter geklatscht.
Neben den Millionen von Vögeln die auf den felsigen Inseln nisten, leben auch noch drei Männer um die ganze (Vogel-)Scheisse zu bewachen, die alle fünf Jahre abgekratzt und als Dünger (Guano) gewinnbringend verkauft wird.
Nach der Tour meinte das kanadische Pärchen (Jordan und Adele) das mit an Bord war, “that was not even Galapagos for homless” - Scheissinsel sozusagen.
Als ob wir nicht schon genug zufällige Treffen auf dieser Reise hatten, stellte sich heraus, dass Jordan auch Familie in Österreich hat und nicht irgendwo, nein - er ist original mit unserem Seitenstettner Metzger verwandt.
Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Die Welt ist ein Kaff!

In Lima angekommen mussten wir uns nach eineinhalb gemeinsamen Reisewochen von Andreas und Agnes trennen, die nach nach ihren drei Monaten um den Globus ihren Heimweg anzutreten hatten. Schön wars Euch zu treffen und einen Teil unserer Routen gemeinsam machen zu können! Wir wünschen Euch alles Gute fürs Ankommen zu Hause und die Erfahrung “Leben nach der Reise”, uns erwischt es ja auch bald und wir freuen uns über jeden Tip.

Jetzt muss ich ein wenig weiter ausholen. Auf unserem Kubatrip 2007 lernten wir Julia und Peter, ein gerade um die Welt reisendes Paar aus Wien kennen und u.a. brachte sie die gemeinsame Freude am Reisen dazu, auch uns auf unserem Globetrott zu treffen. Diesmal aber geplant, womit wir trotz des Verlustes von Andreas und Agnes die nächste Zeit weiter zu viert waren.

In Lima nützten wir die Zeit also nicht nur um die Stadt anzusehen sondern auch uns gegenseitig mit Geschichten von unterwegs und aus der Heimat zu überhäufen.
Der weitere Weg in Richtung Cusco und Machu Picchu, der sicher den Höhepunkt jeder Perureise darstellt führte uns geradewegs zurück nach Nasca, da Julia und Peter die Linien noch nicht gesehen haben. Der Plan es auch diesmal quasi “im Durchmarsch” zu machen ging nicht ganz auf, denn die Hochsaison des Tourismus hat inzwischen voll eingesetzt und die weiterführenden Busse waren für Tage im voraus ausgebucht.
Bevor wir uns also mit all unserem Gepäck eine Bleibe gesucht haben, war die Priorität einen Bus zu finden.
Falls weiter oben jemand gelesen haben sollte, dass es in Nasca ausser den Lines nicht zu sehen gibt - das stimmt so natürlich doch nicht ganz. Zumindest redeten wir uns das erfolgreich ein, nachdem wir plötzlich für ganze vier Tage in Nasca gefangen waren. Es war aber tatsächlich etwas mehr zu sehen und so besuchten wir “Chauchilla” ein altes Gräberfeld aus der Inkazeit mit ein paar recht gut erhaltenen luftgetrockneten Vertretern ihrer Zeit, fuhren zu einem kleinem Aussichtsturm von dem man die beiden Zeichen “los manos” (die Hände) und “el arbol” (den Baum) sehen kann. Das ganze natürlich in recht entspannter Geschwindigkeit um nicht zu schnell fertig zu sein. Zu essen gab es genug, Kartenspiele hatten wir auch mit, ausschlafen war angesagt, dann saßen wir im Internet, und, und, und, … und dann fuhr auch unser Bus nach der extra Pause endlich los, quer durch die Anden in Richtung Cusco.

hier gehts zu den Fotos …


geschrieben von Johannes (3. August 2009)
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Aus Iquique sind wir mit dem Bus bis nach Arica der chilenischen Grenzstadt zu Peru und mit einem sogenannten Collectivo, einem Sammeltaxi weiter über die Grenze nach Tacna auf die peruanische Seite gefahren. Dazwischen liegen ca. 50 Kilometer und es gibt keine wirkliche Busverbindung. Kaum hatte unser Taxler seinen Riesenschlitten voll (nach ca. einer Stunde “ja,ja, wir fahren sofort los”), ging es ab zur Grenze wo wir für Aus- und Einreiseformalitäten erstaunlicherweise nur 15 Minuten brauchten.
Mit der Zeitdifferenz nach Peru gewannen wir dann auch noch eine ganze Stunde dazu und in Tacna fanden wir sofort einen ganz ordentlichen Bus der uns noch am selben Abend bis nach Arequipa brachte.
Auf der Fahrt dahin mussten wir mehrmals wegen Polizeikontrollen stehen bleiben, was unser Sicherheitsgefühl bzgl. möglicher Raubüberfälle subjektiv verstärkte, da die Einheimischen von den Polizisten genauer unter die Lupe genommen und wir Gringos nur freundlich ignoriert wurden. Am Busbahnhof in Arequipa schrieb sich ein Ordnungshüter sogar noch den Namen und die Nummer aus dem Ausweis unseres Taxilenkers auf der uns zum Hostal brachte. Das ist doch ein angenehm überraschender Empfang in Peru.

Wie in Uyuni verabredet, klappte hier in Arequipa auch das Wiedersehen mit Agnes und Andreas mit denen wir uns die wunderschöne Kolonialstadt mit ihren Bauten und dem besonders schönen Kloster Santa Catalina ausführlich angesehen haben.
Einen Besuch statteten wir auch der lokalen Berühmteit “Juanita” ab, die mit ein paar anderen Inka-Teenagern vor etwa 500 Jahren zur Besänftigung der Götter geopfert und in knapp 6000 Metern Seehöhe auf einem Vulkan bestattet wurde. Da es dort oben durchgehen gefroren ist, hat sich Juanita über die Jahre wunderbar gehalten und darf heute in einem extra angefertigten gläsernen Kühlschrank bewundert werden.

Nicht nur geografisch sondern auch aus kulinarischer Hinsicht begaben wir uns auf neues Terrain und wir - Andreas und meine Hungrigkeit - probierten Cuy, in zivilisierten westlichen Haushalten auch als Meerschweinchen bekannt. Die süssen Wollknäuel sehen paniert am Teller aus wie ein Wienerschnitzel in Rattenform. Geschmeckt hat es recht gut, vergleichsweise wie Huhn nur etwas fetter. Zusammengefasst kann ich sagen: qualitativ in Ordnung, quantitativ lässt es sehr zu wünschen übrig. Wenn Mann satt werden will muss man sich schon sehr viel Beilagen oder einen ganzen Käfig bestellen. Wer vielleicht als Kind einen solchen Nager als Haustier hatte wird sich möglicherweise auch schwer tun beim essen, aber ich hatte zum Glück noch nie emotionale Bindungen zu meinem Essen. ;-)

Von Arequipa aus machten wir eine zweitägige Tour in den Colca Canyon. Wie schon in Chile und Bolivien kamen wir durch schöne sehr hochgelegene Landschaften auf bis zu 4900 m Seehöhe mit sehr kargem Bewuchs und trotzdem vorhandener Fauna. Natürlich auch wieder unzählige Lamas, Alpacas, Guanacos und Vicunas, die südamerikanischen Mitglieder der Kamelfamilie. Der Canyon selbst wäre ja an sich schon sehenswert, zählt er doch zu den höchsten der Welt, ist aber vor allem bekannt für die Condore die sich am frühen Vormittag durch die Aufwinde der wärmenden Morgensonne die Hänge hoch in die Lüfte heben lassen. Diese Geier wiegen bis zu 15 Kilo und haben sich mit drei Metern Flügelspannweite zu perfekten energiesparenden Seglern entwickelt. Aber nicht nur das, durch ihre Standorttreue am “Cruz del Condor” wurden sie auch zu einem Touristenmagnet der sie allmorgentlich zu den wahrscheinlich meistfotografierten Vögeln macht. Ich allein habe in einer Stunde mehr Bilder gemacht als am Ayers Rock in drei vollen Tagen und ich war nur einer von grob geschätzten 350 kameraschleppenden Touristen.
Die Auswahl im Album ist also entsprechend klein, aber ich hoffe es kommt annähernd herüber wie beeindruckend es ist des Condors Segelkunst aus der Nähe erleben zu dürfen.

nach einem persönlichen Kommentar, gehts hier zu den Fotos …