Archiv für Dezember, 2008

geschrieben von Johannes (24. Dezember 2008)
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An alle unsere Reiseverfolger dort draussen im weiten weiten Internet!

Nach dem absolviertem ersten Drittel unserer Reise möchten wir uns auf diesem Weg bei euch allen einmal bedanken, die Ihr uns so treu um die Welt verfolgt. Besonders bei all jenen die uns das auch immer wieder öffentlich in einem oder mehreren Kommentaren oder per e-mail persönlich wissen lassen. Es ist jedesmal wieder und wieder sehr schön wenn wir trotz geografischer Abwesenheit spüren dürfen, dass wer an uns denkt.

Danke auch all jenen die uns speziell dieser Tage zu Weihnachten geschrieben haben. Bitte seid nicht böse wenn wir nicht jedem persönlich zurückschreiben aber dann müssten wir die halben Feiertage im Internet verbringen.

Zur Zeit sind wir in einer sehr schönen Hotelanlage in Bali und geniessen trotz Regenzeit sehr am Strand zu liegen und uns die Sonne zwischen den Wolken auch auf den Bauch brennen zu lassen. Am 25. Dezember gehts dann in Inselinnere nach Ubud von wo wir ein wenig Kultur machen werden.

In der Silvesternacht fliegen wir nach Australien, werden also den Jahreswechsel in der Luft verbringen und morgens früh um halb sieben im neuen Jahr in Sydney landen.
Wir wünschen Euch Allen frohe und ruhige Weihnachtsfeiertage im Kreise Eurer Lieben und alles alles Gute für das kommende Jahr 2009!

Noch einmal Danke

Eure

johannes und katharina


geschrieben von Johannes (22. Dezember 2008)
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Nach fünfeinhalb Stunden sehr angenehmer Busfahrt inklusive Ausreise-, Einreise- und Mittagspausenstopps kommen wir in Kuala Lumpur an und steigen zufällig in unmittelbarer Nähe unseres Guesthouses aus. Alles klappt wie am Schnürchen. Die Jungs vom Guesthouse sind sehr freundlich und hilfsbereit, das Zimmer sauber und sicher viermal grösser als das letzte, die Bettwäsche auch sauber und wieder aus Baumwolle! Da stört es uns nicht, dass das fehlende Fenster wieder nur den Blick auf die Wand erlaubt.

Eine Stunde nach der Ankunft sitzen wir schon wieder in einem Hopp on - Hopp off Bus um uns einen ersten Überblick über KL zu schaffen, den Rest planen wir für den nächsten Vormittag weil der Flug nach Bali erst am späten Nachmittag geht.
KL gefällt uns schon etwas besser obwohl es auch hier einen leicht abgewohnten Eindruck macht.
Bei den Petronas Twin Towers machen wir natürlich einen Hopp off, aber das Besucherzentrum macht uns “einen auf Friseur” und hat Montags geschlossen. Trotzdem beeindruckt uns das Bauwerk auch schon von aussen. Der Fernsehturm von KL hat keinen Ruhetag und so bekommen wir einen sehr schönen nächtlichen Überblick über die Stadt inklusive Ausblick auf die Petronas Twin Towers und ein wenig Einblick in die Geschichte des Landes.

Das Abendessen finden wir in Chinatown und verhandeln noch um die eine und die andere gefälschte, aber natürlich qualitativ trotzdem höchstwertige Sonnenbrille - wie uns versichert wird.

Wiedereinmal muss ich hier unseren Nokia Telefonknochen erwähnen mit dem ich nicht nur in unserem Quartier (Matahari-Lodge Guesthouse - sehr empfehlenswert), meine e-mails über deren W-LAN umsonst runterladen konnte sondern auch in den Touristenbussen der Stadt die ebenfalls Internet via freies W-LAN zur Verfügung stellen.

Am zweiten Halbtag in Kuala Lumpur machen wir unseren zweiten Anlauf auf die Twin Towers und bekommen Karten für 1700 Uhr. Na super da sitzen wir schon im Flieger - wieder nix! Aber wir fragen nach und warten, denn vielleicht kommt ja vielleicht jemand nicht und es bleiben zwei Plätze im Lift für uns frei - quasi “Standby”. Und das Glück trifft die Richtigen, wir sind schon nach wenigen Minuten am Weg hinauf zur Skybridge, die die beiden Türme in schwindliger Höhe miteinander verbindet. Wieder ein toller Ausblick mit einem kleinen Einblick, was man mit Öl alles an Kohle machen kann. Solange es noch genug davon gibt.

Für uns gehts jetzt aber auf nach Bali, wo ja schon jemand aus der Heimat auf uns warten sollte um den Weihnachtsurlaub mit uns zu geniessen! :-)
Wäre da nicht ein übereifriger Thai am Bangkoker Flughafen, der es bei der Zwischenlandung von Wien nach Bali etwas zu genau mit dem bevorstehenden Ablaufdatum eines Reispasses nimmt und unser Treffen zu vereiteln versucht.  :-(
Aber die österreichische Botschaft stellt einen neuen Pass aus, die Indonesische ein Visum (zehn Minuten Bearbeitungszeit und machtdemonstrierende zwei Tage Wartezeit eines widerlich unsympatischen indonesischen Botschaftsbediensteten) und trotz ausgebuchter Weihnachtsflieger gab es vier Tage später auch noch zwei freie Plätze nach Bali.

Wir erfuhren das alles zum Glück noch so rechtzeitig, dass wir selbst nicht auch noch einen Flug zurück nach BKK gebucht haben, sondern unseren geplanten Flug nach Bali mit der Gewissheit antreten konnten, uns dort - wenn auch erst später - sicher zu treffen.

So sind wir jetzt nach ein paar Tagen extra warten endlich zu viert hier in Jimbaran und geniessen das Hotel, den Strand, den Pool, … das Leben!


geschrieben von Johannes (20. Dezember 2008)
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Ursprünglich wollten wir ja drei ganze Tage in Singapur verbringen, haben aber unseren Flug verschoben um etwas mehr Zeit an Thailands Inselstränden zu haben. Daher mussten wir auf dieser Sta(a/d)t-Insel ein etwas komprimierteres Programm machen und mit einem etwas höheren Gang durchfahren wenn wir was sehen wollten.
Der Abschiedsabend in Bangkok gestaltete sich aber etwas zu gemütlich bis extrem lustig, dass die Zeit zu “flüssig” verging und nicht sehr viel mit schlafen wurde. Nachdem wir also Nachmittags in Singapur gelandet sind haben wir das im voraus organisierte Hotelzimmer - nein Gastzimmer - nein, das nur-Zimmer bezogen und uns hingelegt. Durch das Schlafdefizit waren uns die dreieinhalb Quadratmeter ohne Fenster egal und wir machten es uns im Stockbett auf den original-Kunststoffbettüberzügen gemütlich und schliefen ein.
Tags darauf fragten wir Lee unseren Master of the Rooms ob das Bettzeug aus Plastik wäre und er meinte: “Nein, nein, es ist aus Polyester” - was für ein Unterschied, jetzt fühlt es sich gleich besser an.
Im fensterlosen Zimmer herrscht natürlich immer Nachtstimmung und wir schliefen uns etwas länger aus, sodass wir erst gegen Mittag in der tropisch eingeregneten Stadt waren um unsere Bustickets nach Kuala Lumpur und zurück zu organisieren und um beim Chinesen ein “all you can eat - selbstkoch fondue - mittagsbuffet” zu früh(spät)stücken.
Unser erster Eindruck nach den ersten 24 Stunden in der Stadt lässt sich auf - “ein wenig wie Hongkong, nur extrem abgewohnt” zusammenfassen, müssen aber zugeben noch nicht sehr viel gesehen zu haben. Also ab in den Hopp on - Hopp off Bus, eine Stadtrundfahrt gemacht und gleich noch eine zweite Rundfahrt auf einer anderen Route drangehängt. Als wirklich spannend würde ich es jetzt nicht bezeichnen, dafür haben wir es nicht bereut zwei Tage weniger zu haben. Zwischen den Busrundfahrten haben wir auch eine Runde mit dem “Singapur-Flyer”, einem Riesenrad gedreht, von wo aus man trotz der Bewölkung einen ganz guten Überblick über die Stadt bekommt.
Gegen Abend sind wir noch ein drittes Mal in einen Rundfahrtbus gestiegen und haben damit die Weihnachtsbeleuchtung der Orchard-Road abgefahren, wir die Supertouris - zum Glück hat uns da keiner gesehen ;-)
Wir erklären Singapur für besichtigt und ziehen uns zurück in unser Zimmer mit Wandblick und machen uns nach einer zweiten Nacht auf Polyester (grosser Vorteil es gibt fix keine kleinen Viecherln) mit dem Bus auf nach Malaysien um in Kuala Lumpur das gleiche Vollgasprogramm fahren zu müssen wie hier.
Na ja wenigstens klingt die Beschreibung des dort organisierten Guesthouses nach echter Bettwäsche …


geschrieben von Johannes (12. Dezember 2008)
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Während in Bangkok die Flughäfen besetzt waren und täglich die gestrandeten Urlauber mehr wurden, haben wir drei uns in einen Bus gesetzt und sind südwärts an die Westküste Thailands gefahren. Dort wo Myanmar aufhört gibts die eine und die andere Insel die von Ranong aus mit einem Longtail-Boot erreichbar ist und die wohl auf dem touristischen Stand wie Koh Samui vor 40 Jahren ist. Gefunden haben wir sie durch einen sehr freundlichen (Geheim-)Tipp anderer Reisender in Laos.

Die Bungalows sind sehr einfach, aber wenn wir vom Balkon fallen, müssen wir nur 30 Meter an zwei Palmen vorbei kriechen um am Strand zu liegen.
Die Mobiltelefone haben auf der Seite der Insel zwar keine Verbindung, aber unsere Bungalow Wirtin hat zwei Laptops mit Internet, wo wir dann doch noch mitbekommen, dass die Welt grösser als nur unser Strand ist.

Am 5. Dezember feierte seine Hoheit der thailändische König auch noch seinen Geburtstag und die ganze Nation mit ihm. Wir natürlich dabei, haben uns wie das ganze restliche Land zu seinen Ehren gelb angezogen und ebenfalls mitgefeiert! :-)
Fast ein bischen wie der 18. August in Bad Ischl - nur Echt.

Nach den ersten fünf Tagen haben wir den Strand und Insel gewechselt und sind wieder mit einem Longtailboat ein paar Kilometer weiter südwärts gefahren. Der Strand war dort ein bischen schöner, die Infrastruktur etwas besser (es gab Mopedtaxis und einen betonierten Weg) , die Touridichte gleich gering, dafür das Essen nicht mehr ganz so gut. Und möglicherweise gabs da noch andere Mitbewohner im Bett, denen aber nur die Mädels geschmeckt haben - ich hatte keine Bisse.

Wir wollen uns aber nicht beschweren. Es war sehr schön und hat uns sehr gefreut (uns und die beiden Mädels), wir haben weiterhin faul den Strand genossen und nichts gemacht, bis wir wieder zurück nach Bangkok mussten um unsere Flüge nach Wien (Martina) und nach Singapur (wir) zu erreichen.

Die letzten Tage in Bangkok durften wir wieder in unserem thailändischen “Basecamp FOX” (siehe Luxus mit Familienanschluss) verbringen und ich hatte wieder shopping-Frei! ;-) während Martina und Katharina die Weltwirtschaft ankurbelten und alle Kaufhäuser und Märkte nach … ??? (was verstehen Männer schon davon??) durchstöberten.

Übrigens: Liebe Martina, schön dass Du uns unterwegs besucht hast! Eine gute Heimreise und vielleicht schon auf bald wieder am anderen Ende des Globus!

Heute ist der 101. Tag unserer Reise, in 12 Tagen ist Weihnachten und in drei Wochen ist das Jahr 2008 Geschichte. Wir müssen beginnen zu packen und uns von Lara und Mark mit Thomas, Pipps und Felix verabschieden, die uns in Bangkok in ihre Familie mit aufgenommen haben und uns ein richtiges warmes zu Hause und echte Freunde wurden.


geschrieben von Johannes (9. Dezember 2008)
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Auf zwei Seiten des goldenen Dreieck’s haben wir uns bereits die Stempel im Pass eingeholt, fehlt uns nur noch die Dritte: Laos. Von Anfang an auf unserer Route mit eingeplant, waren wir uns dann nicht sicher ob es sich zeitlich auch ausgehen würde, haben aber mit Hilfe unseres Südostasien-Reiseführers (Danke Sandra und Karl) und wiedereinmal ein paar goldenen Tipps von Torsten und Annette (Pokhara - Kathmandu - Chiang Mai) einen Plan für die nächsten zehn Tage bis zu Katharinas zweitem Zahnarzttermin in Bangkok: eine Woche Laos (Mekong, Luang Prabang, Vientiane) drei Tage Ankor Wat in Kambodscha und zurück nach BKK. - So weit der Plan.
Von Chiang Saen im goldenen Dreieck mussten wir also zuerst an den Grenzübergang nach Chiang Kong und weil der Bus nicht direkt sondern nur zurück über Chiang Rai fahren würde, entschieden wir uns für die lokale Variante - das Sammeltaxi. Abgefahren wird erst wenn der Kübel voll ist, was in fünf Minuten oder auch fünf Stunden der Fall sein kann. Nach etwa zwei Stunden wurde ein Thai so ungeduldig, dass er bereit war so viel mehr zu zahlen, dass auch mit halb leerer Ladefläche abgefahren wird. Nach einer Stunde Fahrt auf etwa halber Strecke, stiegen mitten in der Landschaft die letzten Fahrgäste (ausser uns) aus und der Fahrer deutete uns am Strassenrand auf ein anderes Auto, das uns weiter nach Chiang Kong fahren soll. - ??? - Danke für die Info im vorhinein!?!?
Dieser Fahrer machte aber keine Anstalten gleich loszufahren, sondern wartete auch noch auf mehrere Mitfahrer und versuchte uns zu signalisieren, dass er entweder in einer Stunde oder um eins (1300 Uhr) vielleicht(?) losfährt. Also haben wir uns auf seiner Ladefläche in Ruheposition begeben. Nach einer halben Stunde wollte er uns offensichtlich einen Deal anbieten und mit Hilfe des genialen “OhneWörterbuch” - danke dafür an meine Genossen von der ARGE Gesch&Getre, das ist ein geniales Geschenk - haben wir uns auf 100 ThB (€ 2,30.-) pro Person geeinigt wenn er gleich fährt. So kamen wir doch schon Mittags nach Chiang Kong, wo wir unmittelbar mit der Fähre über den Mekong nach Laos eingereist sind.
Zwei Passfotos, 1500 Thai Baht (€ 35,-) und zehn (in Worten: ZEHN!) Stempel später waren wir auch schon drin.
Nach den ganzen Mopedg’schichten der vergangenen Wochen wurde es Zeit endlich einmal das Verkehrsmittel zu wechseln und so haben wir uns in Houay Xai, das ausser einem Wat nichts zu bieten hat, mit etwa 120 anderen rucksacktragenden und fahrradfahrenden Individualisten auf zwei Boote/Schiffe pferchen lassen, um den Weg nach Luang Prabang in zwei Tagen am Wasserweg zu machen. Frühaufsteher wie ich bin, waren wir die Ersten am Schiff, hatten die Platzwahl und entschieden uns für die Ersteklassesuperexecutiveluxussitze mit freiem Blick auf die Holzklassebankerl. Das erste Mal, dass wir uns das auch leisten konnten (€ 3,- extra/pro Hintern). Ausserdem waren wir seit der ersten Bankomatabhebung in Laos Millionäre. Zwar nur in laotischen Kip (LAK) aber immerhin hatten wir ein dickes Bündel Banknoten mit Nullen ohne Ende drauf. Echt eine Häuslwährung, Klopapier mit Zahlen.
Die Schiffahrt war ein Abenteuer für sich, wunderschöne sehr güne Landschaft, nur vereinzelt Dörfer am Ufer und immer wieder eine sehr unruhige und verwirbelte Wasseroberfläche, die von den felsigen Untiefen erzeugt wird. Hochachtung vor den beiden Schiffsführern die uns da heil flussabwärts durchführt haben.
Die ganzen Reisenden an Bord zwischen 12 und 70 Jahren verband vor allem, dass sie alleine reisen wollten und jetzt das Schiff mit so vielen anderen Touris teilen mussten. Aber wenn man den Fluss als Nadelöhr sieht wo alle durch bzw. entlang müssen bleibt einem das letztendlich nicht erspart. Aber es ist auch eine tolle Gelegenheit wieder neue und interessante Leute kennen zu lernen, die man die nächsten zehn Tage nicht losbekommt weil man sich so gut versteht. So saßen wir in Phak Beng, nach dem ersten Tag am Schiff plötzlich zu zwölft und aus aller Herren Länder beim Abendessen um einen Tisch. Erwähnen muss ich natürlich einen Chilenen, dessen Vater aus der kleinen südchilenischen Ortschaft Panguipulli kommt. Das Kaff kennen wohl die wenigsten, aber mein Bruder hat dort fünf Jahre gelebt - ja ja, die Welt ist ein Kaff!
Der zweite Tag am Fluss war etwas ruhiger, die Schifffahrtsrinne offensichtlich auch etwas freier und somit mussten die Passagiere der zwei gestrigen Boote gemeinsam auf ein einziges Schiff, das zwar etwas grösser war, aber dann doch einen noch volleren Eindruck machte.
Am Schiff hatten wir uns mit Martina aus München (lebt aber in Wien) angefreundet, die allein unterwegs war und beschlossen in Luang Prabang gemeinsam ein Zimmer zu nehmen. Paul und Lea aus Australien (auch am Schiff getroffen) haben ebenfalls im selben Guesthouse gewohnt wie wir und so haben wir gemeinsam an den folgenden vier gemütlichen, statt geplanten zwei Tagen in und um Luang Prabang viel schönes gemeinsam gesehen und erlebt. Ein Highlight war der Besuch des Kuang Si Wasserfalls wo wir auf einer Seite hinauf gehen, oben an der harmlos wirkenden Wasserkante die Seite wechseln und drüben wieder hinunter steigen konnten. Im unteren Teil gibt es dann noch ein paar kleinere Kaskaden mit gösseren Becken wo wir schwimmen und springen konnten. Sehr Super!
Und das zweite noch grössere Erlebnis erwischte uns auf der anderen Mekongseite gegenüber der Stadt wo uns die Dorfbewohner plötzlich Lao-Whiskey (irgendwas klares Selbstgebranntes) anboten. Wir inklusive Martina, Paul und Lea nicht faad, haben das sehr nett gefunden und versucht mit den Menschen näher in Kontakt zu kommen, was trotz fehlender Sprachkenntnisse nicht schwierig war. Nach kurzer Zeit waren wir mitten drin: Die Frauen haben gekocht, die Männer gemeinsam an einer Senfte (sah aus wie ein tragbarer Käfig) gebastelt, Paul hat einigen Jungs versucht Sudoku beizubringen, die Kinder hatten nach ein paar Minuten auch ihren Spass mit uns und so vergingen ein paar Stunden und wir dachten trotz erheblicher Mengen Desinfektionsmittel im Blut daran, dass wir noch zurück über den Fluss müssten. Es ist ein schwieriges Unterfangen sich aus den Fängen solcher Gastfreundschaft zu befreien aber nach einer halben Stunde herzlichsten verabschiedens und einem Foto mit allen drauf wurden wir (vom Nüchternsten?) mit dem Boot wieder zurück gebracht.
Dieses Erlebnis war es auf jeden Fall wert länger als geplant hier zu bleiben und dafür den Ausflug nach Ankor Wat in Kambodscha zu streichen.
Zu fünft gings dann weiter südwärts nach Vang Vieng. Eine kleine Stadt an einem sauberen kleinen Fluss mit dem schlechten Ruf, dass hier nur getrunken und gefeiert wird. Diesmal teilen wir mit Paul und Lea unsere Unterkunft und tagsüber gings ans “Tuben”.
Das funktioniert so: Jeder bekommt einen aufgeblasenen LKW-Reifen (=Tube), treibt damit den Fluss runter, lässt sich an den Uferbars herausfischen und konsumiert etwas. Eine sich täglich wiederholende Party der besonderen Art, denn gesamt müssen wohl mehr als 400 Tuber unterwegs gewesen sein. Bei jeder Bar gibts dann auch noch verschiedenste Seilrutschen und Trapeze mit denen sich die Mutigen und später auch die mit Mut Angetrunkenen in den Fluss katapultieren lassen. Die Bar mit der stärksten Anziehung war jene mit der grössten Rutsche und damit dem grössten Spass schon allein beim Zuschauen. Manchen Tubern war eindeutig anzusehen, dass sie schon länger in Vang Vieng waren und ihren Spass hatten. Wir hatten auch unseren Spass, aber einmal ist gut und nüchtern betrachtet, sollte man auch sein Schiksal speziell in der “Wildnis” nicht zu oft herausfordern. Nach Missachtung der 351 wichtigsten Baderegeln an einem einzigen Tag zieht es uns dann auch schon weiter, obwohl es dieser abwechsungsreiche Spass wert war, vielleicht doch noch ein oder zwei Mal wie-der-holt-zu- … ? - Nein, die Zeit ist zu knapp, wir müssen!
In der Hauptstadt Vientiane ereilten uns dann die eher unnötigen Nachrichten von der unglaublichen Anschlagsserie in Mumbai und dass in Bangkok die Flughäfen wegen Protesten gegen die Regierung besetzt sind.
Schlechte Nachrichten für uns, weil wir eigentlich Martina G. aus Wien erwarteten, die uns aus Wien besuchen kommen wollte. Und trotz Blokade kam sie aber gut in Thailand an, weil es Austrian Airlines als eine der wenigen wenn nicht einzigen internationalen Fluglinie gelungen ist den Militärflughafen Utapao anzufliegen! Danke AUA! Wir haben die müde Martina abgeholt und ich hatte dann einen Tag quasi “frei”, weil die Mädels in Bangkok shoppen waren.
Inzwischen liegen wir drei auf einer kleinen Insel auf der um 2230 Uhr der Strom abgeschaltet wird und wir etwa zwei Kilometer Sandstrand mit 30-40 anderen Touris teilen müssen …
Wir denken an Euch unsere Lieben zu Hause und schicken Euch in Gedanken ein wenig von der überschüssigen Sonne!


geschrieben von Johannes (5. Dezember 2008)
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Unsere inzwischen sechste auf dieser Reise ausgeborgte Mopeten haben wir in Mae Sai abgestellt und sind bei der Thai Immmigration ausgecheckt. Das war einfach. Dann sind wir über die Friendshipbridge marschiert und haben bei den Jungs der Myanmar Immigration Platz genommen. Das Wichtigste ging schnell - offizielle 10 US$ pro Kopf ohne Bestätigung in die Schublade des Chefs - und dann hats ein paar Minuten gedauert. Einige Daten aus unseren Pässen wurden abgeschrieben, wir photographiert und alles zusammen auf der “Entry Permit” ausgedruckt. Dieses Papier war ab sofort unser gültiges Reise- und Ausweisdokument für den Aufenthalt in der Stadt Tachileik und in deren Umkreis von etwa fünf Kilometern. Den Reisepass bekommen wir im Tausch gegen die Entry Permit bei der Ausreise wieder. - Auch eine Art seine Gäste unter Kontrolle zu halten.
In der Union of Myanmar eingereist kamen uns schon die ersten Strassenverkäufer entgegen und boten uns stangenweise billige, vermutlich gefälschte Markenzigaretten an. Das war gleich erledigt weil Nichtraucher. Ich ging gerade drei Meter hinter Katharina und mir gegenüber war das Angebot der selben Kerle sofort um einiges umfangreicher. Hinter vorgehaltener Hand und mit leicht schelmischem Grinsen wurden mir kleine blaue originalverpackte Pillen und sämtliches audio-visuelles Zubehör und Hilfsmaterial auf DVD angeboten. Nachdem sämtliche moralischen und katholischen Ablehnungsargumente meinerseits nicht halfen, musste ich diese Jungs nach vor zu Katharina schicken, um sie zu fragen ob ich das alles wirklich bräuchte oder ob sie es vielleicht sogar für mich kaufen würde. Das wollten sie dann doch nicht und liessen letztendlich wieder von uns ab.
Kaum war diese erste Front besiegt standen wir vor der TucTuc- und Fremdenführerfront, die uns alle gleichzeitig die Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen wollten. Wir konnten erfragen in welcher Richtung denn alles zu sehen sei und sind einfach losmarschiert. Nachdem Tachileik nicht so gross ist, sind wir auch gleich einmal auf ein buddhistisches Kloster gestossen und in dessen weiteren Umkreis auch auf den sehenswerten Rest, wie etwa die kleine dazugehörige goldene Stupa am Hügel oberhalb und ebenfalls dort in der Nähe, ein Nachbau der Shwedagon Pagode aus der Hauptstadt Rangun. Diese in unseren Augen recht grosse Stupa ist ganze zwei drittel kleiner als ihr Original und wurde erst Anfang der 90er Jahre hier gebaut, als Myanmar einen Anflug von Öffnung für den Tourismus versuchte und mehrere Plätze im ganzen Land begann sauber herauszuputzen, die für eine touristische Öffentlichkeit zugänglich sein sollten.
Am weiteren Weg zu Fuss kamen wir an einem sehr einfachen lokalen Wirtshaus vorbei, wo sich tagsüber Menschen um zwei lokale Fernseher versammelten um einerseits Fussball und andererseits einen Film anzuschauen. Eine Szene die in Europa wohl nur noch sehr wenige von uns erlebt haben.
Am lokalen Markt waren wir dann die einzigen Fremden und entsprechend interessiert wurden wir gemustert. Etwas essbares zu kaufen war wegen beiderseits fehlender Sprache schwierig aber letztendlich bekamen wir ein paar süsse teigartige Teile, die ganz frisch in nicht mehr ganz so frischem Fett herausgebacken waren für umgerechnete 30 Cent. Etwas triefend aber sehr gut und ziemlich billig.
Die Menschen waren alle sehr freundlich, aber da wir ja nur ein paar Stunden Zeit hatten war es schwierig wirklich mit Menschen in Kontakt zu kommen. Dazu kommt das Sprachproblem und wenn jemand gut Englisch konnte, waren seine Aussagen trotz aller Freundlichkeit ganz auf Regimelinie. Was uns auch extrem aufgefallen ist, war das Verhalten der Mönche uns gegenüber. Wenn wir sie mit einem freundlichen Lächeln und kopfnickend gegrüsst haben, reagierten sie gar nicht, sondern haben keine Miene verziehend einfach weggesehen. Was uns vermuten lässt, dass die Behörden speziell nach den Unruhen des vergangenen Jahres ein besonderes Auge auf die Klöster werfen und die Mönche daher mit jeglicher Kontaktaufnahme zu “frei reisenden Fremden” besonders vorsichtig sind.
Nach diesen unterschiedlichen, interessanten und schönen Eindrücken, die wir in wenigen Stunden sammeln konnten waren wir - wie schon so oft zuvor - wieder einmal zu der “eh klar” Erkenntnis gelangt, dass ein Jahr allein für Asien und alle seine Länder nicht reicht.
Also haben wir noch schnell unsere Myanmar-Entry-Permit Pässe fotografiert, sie am Grenzübergang gegen unsere echten getauscht und die Uhren wieder um 30 Minuten zurück auf die Thai-Zeit gestellt bevor wir uns auf der anderen Seite der Friendshipbridge mit unserer Mopeten wieder auf den Weg machten.
Ja und um es nicht zu vergessen, die bereits im letzten Eintrag erwähnte, in Chiang Saen ausgeborgte Mopeten hatte diesmal wieder nichts, womit wir das Punkteverhältnis (Panne : nicht Panne) bei sechs ausgeborgten Mopeds auf 3:3 verkürzen konnten.


geschrieben von Johannes (3. Dezember 2008)
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Wir sind in Chiang Mai im Norden Thailands. Eine kleine gemütliche Stadt mit etwa 400.000 Einwohnern und sehr sauber und aufgeräumt. Touristen gibt es auch einige hier, sodass wir nicht unbedingt das Gefühl haben die Stadt als erster entdeckt zu haben. In den vier Tagen die wir hier verbrachten sind die Touristen aber in einer fröhlichen Masse von Einheimischen untergegangen, denn es war Novembervollmond und da wird hier Loy Kratong gefeiert. Von der Stimmung der Menschen ist es wie Weihnachten nur ohne dem wie daheim allgegenwärtigen Weihnachtskommerz, von der Feuerwerksdichte wie Silvester und vom Wetter wie Ostern zu Anfang Juli. Eine Mischung die sich gut ertragen lässt!
Es gibt täglich Umzüge mit aufwendig geschmückten Festwägen, Feuerwerke und eben lauter fröhlichen Thailändern die mit Kerzen und Räucherstäbchen geschmückte, aus Bambus und Palmenblättern selbstgebastelte kleine Schiffchen den Fluss runterschwimmen lassen und brennende Lampions in den Nachthimmel schicken.
Frohe Menschen und viele leuchtende Kinderaugen - eine ganz tolle Stimmung die wir hier erleben dürfen.
Wir geniessen auch das Wetter sehr, weil es einfach sommerlich warm ist und abends verträgt man(n) - nein eigentlich nur frau - schon fast lange Ärmel. Ja ja, auch hier ist Winter und auch wenn es nachts nicht unter 15 Grad C hat tragen manche Thais auch tagsüber warme Jacken.
In Chiang Mai sind wir meist gemütlich herumspaziert und haben die Stadt einfach zu Fuss erkundet und bald fast alle Wats (Tempel) gesehen. An den Essständen haben wir um einige Cents gut gegessen und das nicht schlecht. Die Thais essen ja alles, zeitweise scheint es für Vegetarier schwierig zu sein etwas fleischloses zu finden. Aber wir (Katharina) werden dann doch immer fündig. Absolut empfehlen kann ich da eine kleine Zwischenmahlzeit mit acht Spiegeleiern und etwas Kraut und Sauce um 20 Baht (=45 Cent). Erwähnen muss ich natürlich, dass es Wachteleier waren, dann imponiert der geringe Preis noch mehr. Ich will nicht wissen was man dafür zu Hause ablegen muss wo es als Delikatesse angeboten wird.
Nachdem wir auch eines der lokalen Krankenhäuser inspiziert hatten um Katharinas plötzlich aufgetretenen Ausschlag ansehen zu lassen haben wir uns wiedereinmal eine Mopeten für einen Tag ausgeborgt um auch die weitere Umgebung zu erkunden.
Am halben Weg gab es den “Wat Doi Suthep” einen Buddhistischen Tempel mit einer goldenen Chedi (sieht aus wie eine Stupa, nur anders, kleiner und gold angemalt) zu sehen, der eine Buddha Reliquie enthalten soll. Weiter auf dem Berg, auf guten 1300 Metern Seehöhe steht die Anlage des königlichen Phu Ping Palastes, mit schönen Rosengärten einem grossen Springbrunnen mit Musik, wo der thailändische König die meiste Zeit von Jänner bis März verbringt.
Auf dem Rückweg von diesem gemütlichen Tagesausflug haben wir noch einmal auch einen schönen Ausblick über die Stadt genossen und sind ohne den eigentlich erwarteten mopet-technischen Mängeln gut zurückgekommen. Wir hatten keinen Platten! - endlich war diese unsere einzige Pechsträne auf der Reise zu Ende.
Abends sind wir wieder durch Chiang Mai marschiert und einen weiteren Abend die festliche Loy Kratong Stimmung aufzunehmen und während wir so über einen der Märkte schlendern, reissen plötzlich vier Leute ihren Mund und ihre Augen auf und können es einfach nicht glauben: mitten im Getümmel stossen wir mit Torsten und Annette zusammen die wir beim trekken in Nepal kennengelernt und dann in Pokhara und zuletzt in Kathmandu wiedergesehen haben. Na wie wie arg ist denn bitte das ca. - ist die die Welt ein Dorf oder nicht? Wir wussten zwar, dass wir alle irgendwann im November im Grossraum Thailand/Laos/Myanmar sein würden und wollten uns mailen um uns eventuell zu treffen, aber wie schon seit Beginn unseres Trips in Indien müssen wir uns nichts ausmachen, wir treffen alle auch so wieder. So hatten wir mit den Beiden wieder zwei gemütlich lustige Abende in Chiang Mai, haben zusammen die Hauptparade zu Loy Kratong gesehen und natürlich wieder das unaussprechliche Kartenspiel gespielt. Da Torsten und Annette gerade aus Laos und Myanmar zurückkamen konnten sie uns mit wertvollen Tipps unterstützen wie wir unsere weitere Route legen.
Im öffentlichen Bus sind wir dann weiter nach Chiang Rai gefahren wo wir nur eine Nacht geblieben sind, da in der Stadt ausser einigen Tempeln (von denen wir in den vergangenen zwei Wochen schon fast genug gesehen haben) und dem Goldenen Uhrturm nicht wirklich was zu sehen gibt. Also nützen wir das Ende unserer Mopetpechsträne und borgen uns wiedereinmal schnell eines für 24 Stunden aus um das was zu sehen ist zu sehen ohne eine zweit Nacht opfern zu müssen. Auf diesem Weg entdecken wir nach all den unzähligen anderen oben erwähnten Wats die irgendwann alle irgendwie ähnlich bis gleich aussehen, einen Tempel der sich definitiv abhebt. Der “Wat Rong Khun” ist von der Anlage an sich ähnlich, aber nicht in gold und allen anderen bunten Farben geschmückt, sondern rein Weiss mit vielen kleinen Mosaikspiegelchen. Fast schon zu kitschig aber definitiv sehendwert.
Ansonsten mussten wir in Chiang Rai erkennen, dass das unsere letzte intakte Mopeten nur ein kurzer glücklicher Ausrutscher war, den diesmal mussten wir nach einer an sich nicht weiter erwähnenswerten Feinberührung den Scheinwerfer tauschen. Einerseits ärgerlich aber andererseits wiedereinmal die Frage warum das selbe original Ersatzteil in Europa ein Vermögen kostet, wenn es hier um zehn Euro inkl. Arbeitszeit geht!?!?
Na ja, wie auch immer wir haben die Mopeten wieder gegen den Bus getauscht und sind noch weiter nördlich nach Chiang Saen gefahren wo wir besonders die Ruhe der Kleinststadt (es gibt genau eine Hauptstrasse mit zweieinhalb Quergassen) und die Thaimassagen und Fussmassagen unter freiem Himmel am Mekongufer genossen haben. Sensationell war auch das Essen. Nachdem wir kein Restarant gefunden hatten sind wir auf der Hauptstrasse immer zum selben Standel gegangen und haben täglich diverse frisch gekochte Gerichte, von Suppe, Reis und Nudeln, wahlweise mit Gemüse und Ei oder Chicken oder was mich betrifft beides zusammen ausprobiert. Faszinierend war ja allein schon zuzusehen wie die Köchin im Akkord eine Mahlzeit nach der anderen frisch gekocht aus ihrem Wok gezaubert hat. Und gut war’ und g’sund obendrein!
Frei nach dem Motto “Mut kann man sich nicht kaufen” haben wir uns auch hier unmittelbar die nächste Mopeten ausgeborgt um einen Tag ins “Goldene Dreieck” zu fahren. Von Chiang Saen ist das ja nicht weit und auf den sechs Kilometern wird schon nichts sein.
Beim goldenen Dreieck handelt es sich um die Gegend rund um die Mündung des Mae Sai Rivers in den Mekong, wo gleichzeitig die drei Länder Thailand, Laos und Myanmar an einander grenzen. Aus dem Gebiet sollen wohl 85 % des Weltopiums stammen. Leider hatte die “Hall of Opium” geschlossen, ein Museum das Hintergründe und Geschichte des Opiums im golden Triangle beleuchtet.
Weil es auch nicht mehr so weit war und weil uns Thorsten und Annette auf den Geschmack gebracht haben sind wir noch ein paar Kilometer weiter nach Mai Sai und haben für ein paar Stunden unsere Reisepässe abgegeben um nach Myanmar rein zu schnuppern. Aber das ist eine andere Geschichte.